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15.07.2011, 17:50 Uhr | Böhmezeitung Autor: Reinhard Vorwerk
CDU-Initiative hielt Firma in Munster!
Unternehmer kritisiert Bürgermeister Köthe
 vo Munster. In der Auseinandersetzung zwischen Munsters Bürgermeister Adolf Köthe und der CDU-Ratsfraktion hat sich der Unternehmer Bernd Holdmann zu Wort gemeldet. Es geht um die Umstände des Grundstücksverkaufs im Gewerbegebiet Ilster. Holdmann ist der Käufer. Er wirft Köthe vor, den Sachverhalt nicht richtig erkannt und dargestellt zu haben. „Für einen Stadtvater, der aufgrund schwindender Einnahmen die Gewerbesteuersätze erhöht, ist ein solches Verhalten nur schwer entschuldbar“, findet er.

10 000 Quadratmeter hätten seine Frau und sein damaliger Geschäftspartner Ende 2007/Anfang 2008 erworben, zum Quadratmeterpreis von einem Euro. So wollte die Stadt die Vermarktung des Areals fördern.

In 2009 sei es nach einer Auseinandersetzung zur geschäftlichen Trennung vom Partner gekommen. Dies habe er dem Ersten Stadtrat Rudolf Horst mitgeteilt und um eine Einziehung des Grundstücks gebeten. Anschließend sollte das gesamte Areal an ihn zurück verkauft werden, da damals wie heute die feste Bauabsicht bestand. Er habe die Übernahme aller anfallenden Kosten angeboten. „Man ließ mich in dem Glauben, dass wir das Grundstück wirklich bekommen.“ Anfang 2010 sei der erste Teil zurückgegangen, die andere Hälfte aufgrund des Widerstands des ehemaligen Partners erst im April 2011.

 

Ärger fing an

„Der richtige Ärger fing aber erst an“: Versprechungen seien nicht eingehalten worden. Holdmann sollte sich neu bewerben, habe die Verwaltung ihm per E-Mail mitgeteilt. Über eine Neuvergabe sollte im Stadtrat am 30. Juni verhandelt werden.
 

Am 26. April habe die Stadt per E-Mail den neuen Kaufpreis genannt: 15 Euro je Quadratmeter – mit dem Versprechen der Rückzahlung von 14 Euro, wenn innerhalb von zwei Jahren ein Rohbau stehen würde. Das hätte eine deutlich höhere Grunderwerbsteuer und Zwischenfinanzierung bedeutet. Weiter sei mitgeteilt worden, „dass im Moment kein Gesprächsbedarf besteht“.

Holdmann sah dies als Indiz, „dass man uns in Munster nicht möchte, obwohl wir seit Jahren konstant mit zwei Firmen eine hohe, fünfstellige Summe an Gewerbesteuern bezahlen“ und sah sich in Nachbarkommunen nach Flächen oder Mietobjekten um. Über seinen Steuerberater sei die Information zur Aktionsgemeinschaft Munster gelangt. Im Juni erfuhr der Unternehmer und CDU-Ratsherr Olaf Busse bei einem Termin davon. Eine Woche später seien der stellvertretende Bürgermeister Dr. Albrecht Dieckvoß und Fraktionschef Gerd Engel (beide CDU) bei Holdmann vorstellig geworden. Am Ende setzte die CDU gegen den Widerstand des Bürgermeisters den Grundstücksverkauf zum niedrigen Preis durch.

Ihm sei klar geworden, so Holdmann, dass in Munster über sein Unternehmen wenig, „eigentlich nichts“ bekannt sei. Die RKM Industrieservice führt Arbeiten für die Industrie im Bereich Dampfkessel und Strom-erzeugung aus. Sie beschäftigt von Munster aus 50 eigene Mitarbeiter sowie 40 bis 80 Leiharbeiter europaweit.

Es mache ihn wütend, so Holdmann im Rückblick, „wenn ein Bürgermeister die Gewerbesteuer erhöht, dann gegen eine Firma in seiner Stadt stimmt und fast erreicht, dass man Munster den Rücken kehrt.“ Verhindert habe das nur die Initiative der CDU, wobei der Unternehmer betont, dass er zu keiner Partei in einer Verbindung stehe.

Nun hofft er, dass in Munster wieder Ruhe einkehrt und der Bürgermeister sich auf seine eigentlichen Aufgaben zum Wohle der Stadt besinnt. „Dafür ist er gewählt worden.“429261

 
Autor: Vorwerk Reinhard 


aktualisiert von Michael Wolf, 15.09.2011, 17:55 Uhr

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